Kindernothilfe Österreich. Kindern Zukunft schenken.

Mit offenen Armen empfangen

Seit Kriegsbeginn konnte unser Partner CONCORDIA Sozialprojekte sieben Notunterkünfte in Moldau als Zufluchtsort für Flüchtlinge einrichten. Einige Familien bleiben nur eine Nacht, bevor sie nach Polen oder Deutschalnd weiterziehen. Doch viele bleiben auch hier, möchten abwarten bis der Krieg vorbei und nicht zu weit von Zuhause weggehen. So wie Tina, Inesa und Daria.

Wir fühlen uns willkommen


Tina flüchtete Anfang März mit ihrer Mutter und ihren drei jüngsten Kindern – Valeriia, Oleksandr und Veronika im Alter von 2, 4 und 8 Jahren – zu uns. Ihre beiden erwachsenen Söhne (19 und 23 Jahre) blieben in Odessa. Die 5-fache Mutter hofft, dass sie bald nach Hause zurückkehren können und möchte nicht wie andere Familien in ein anderes Land ziehen.
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Ukraineflüchtling in Moldau (Foto: CONCORDIA Sozialprojekte)
Tina und ihre Familie haben im CONCORDIA Haus in Moldau Zuflucht gefunden (Quelle: CONCORDIA Sozialprojekte)
Ukraineflüchtling in Moldau (Foto: CONCORDIA Sozialprojekte)
Tina und ihre Familie haben im CONCORDIA Haus in Moldau Zuflucht gefunden (Quelle: CONCORDIA Sozialprojekte)
Bei CONCORDIA fühlen wir uns willkommen. Die Moldauer*innen haben uns mit offenen Armen empfangen. Solange es in Ordnung ist, möchten wir hier bleiben, bis wir nach Hause, nach Odessa, zurückkehren können. Ich mache mir solche Sorgen um meine Söhne, ich kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen.
Tina aus Odessa
 
Wir sind in Sicherheit


Auch Inesa geht es ähnlich. Sie erinnert sich an die erste Kriegsnacht, als wäre es nur ein paar Stunden her.

 
Ich habe den Fernseher eingeschaltet und als ich Putins Rede sah, wusste ich, dass der Krieg beginnt. Mein Mann zog seinen Mantel an und ging ohne Fragen und Zögern in die Arbeit, denn dafür ist die Armee da – um das Land zu verteidigen. Er ging zur Arbeit und kam nicht wieder nach Hause.“
Inesa
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Ukraineflüchtling in Moldau (Foto: CONCORDIA SOzialprojekte)
Inesa und Karina sind im CONCORDIA Haus in Moldau in Sicherheit (Quelle: CONCORDIA Sozialprojekte)
Ukraineflüchtling in Moldau (Foto: CONCORDIA SOzialprojekte)
Inesa und Karina sind im CONCORDIA Haus in Moldau in Sicherheit (Quelle: CONCORDIA Sozialprojekte)
Kurz darauf begannen die Explosionen. Ein Notfallkoffer stand schon bereit, also weckte Inesa ihre 6-jährige Tochter Karina und entschoss sich ihr die Wahrheit zu erzählen: Dass Russland die Ukraine angreift und sie fliehen müssen. Inesa versuchte ihre Tochter zu beruhigen, Mut zu bewahren und meinte, dass alles gut werden würde. Doch dann fragte Karina: „Mama, werden sie Papa nicht töten?“. „Papa wird Frieden in seinem Herzen finden, wenn wir beide in Sicherheit sind”, antwortete Inesa traurig. Und so machten sie sich auf den Weg nach Moldau in eines der CONCORDIA Häuser.
 
Es kam ganz anders


"Wir leben im 21. Jahrhundert, das wird nicht passieren! Denkst du wirklich sie werden Menschen mit Bomben attackieren?“, fragte Oleksiy als sich seine Frau Daria über einen möglichen Einmarsch der russischen Armee sorgte. Die Beiden hatten in den letzten Jahren einen Handel mit Meeresfrüchten aufgebaut. Sie hatten ihrer Familie ein Zuhause geschaffen, ihre Kinder großgezogen und alles lief gut. Bis die Explosionen starteten. Oleksiy setzte seine Frau und die Kinder in ein Auto und schickte sie weg, in das Ungewisse, in die ersehnte Sicherheit. Er selbst blieb vor Ort, um für seine Heimat zu kämpfen.

 
Als wir nach Moldau kamen befürchtete ich, dass uns die Menschen mit Argwohn gegenübertreten werden, Flüchtlinge sind doch immer ein schwieriges Thema. Ich habe gebetet, dass sie uns nicht mit Steinen bewerfen. Ich wusste nicht wie es sein wird. Ich habe damit gerechnet wochenlang im Auto schlafen zu müssen. Für die Sicherheit meiner Kinder hätte ich das auch in Kauf genommen.
Daria
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Ukraineflüchtling in Moldau (Foto: CONCORDIA Sozialprojekte)
Daria und ihre Kinder sind im CONCORDIA Haus in Moldau endlich in Sicherheit (Quelle: CONCORDIA Sozialprojekte)
Ukraineflüchtling in Moldau (Foto: CONCORDIA Sozialprojekte)
Daria und ihre Kinder sind im CONCORDIA Haus in Moldau endlich in Sicherheit (Quelle: CONCORDIA Sozialprojekte)
Doch es kam ganz anders. Daria war überrascht und unglaublich dankbar wie hilfsbereit die Menschen in Moldau sie empfangen haben. Dass das ärmste Land Europas, die Arme für Flüchtlinge ausbreitet und sie mit einem warmen Platz zum Schlafen, Essen und sogar Unterhaltung für Kinder versorgt, damit hätte sie nicht gerechnet. „An dem einen Tag waren Moldauer*innen noch Fremde, am nächsten Tag wurden sie zur engsten Familie.“

Unermüdlicher Einsatz


Aktuell finden viele ukrainische Familien Zuflucht in den Notunterkünften unserer Partnerorganisation CONCORDIA Sozialprojekte in der Republik Moldau. Das kleinste und wirtschaftlich schwächste Nachbarland der Ukraine hat lt. UNHCR gemessen an der eigenen Bevölkerungszahl von etwa zweieinhalb Millionen Einwohner*innen mehr Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen hat als jeder andere Staat. CONCORDIA Sozialprojekte ist unermüdlich im Einsatz: die Mitarbeiter*innen stellen Lebensmittelpakete, Windeln, Hygieneartikel, Bettwäsche, Handtücher, Kleidung und Schuhe und alles Nötige bereit, damit es Familien wie der von Tina, Inesa und Daria gut geht. Sie verteilen jede Woche Spenden und stellen sich den täglichen Herausforderungen, wie beispielsweise Brennholz für die Häuser aufzutreiben.


Autor: CONCORDIA Sozialprojekte
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