Justizministerin Zadić setzt mit der Initiative “Kinderarbeit stoppen” sichtbare Zeichen gegen Kinderarbeit
(Wien, 12.06.2023) Kinderarbeit ist weltweit im Steigen begriffen. Mit einem europäischen Lieferkettengesetz, wie es derzeit auf dem Verhandlungstisch liegt, könnte wirksam gegengesteuert werden. Am Welttag gegen Kinderarbeit sichert Justizministerin Alma Zadić ihre Unterstützung zu und wird selbst für die Initiative „Kinderarbeit stoppen“ aktiv.
„Wir wollen keine Produkte kaufen, die durch die Ausbeutung von Mensch und Natur produziert werden; schon gar nicht, wenn sie unter Zwangs- und Kinderarbeit hergestellt werden. Unternehmen haben die Verantwortung, menschenrechtskonform und nachhaltig zu produzieren. Umweltverbrechen und Menschenrechtsverletzungen entlang von Lieferketten sind keine Kavaliersdelikte. Ich danke daher den engagierten jungen Menschen, die mir heute von ihrem solidarischen Engagement für ein starkes europäisches Lieferkettengesetz und die Stärkung der Kinderrechte berichtet haben. Ihr Einsatz bestärkt mich darin, mich in den Verhandlungen auf EU-Ebene weiter für sichere, menschenrechtskonforme und nachhaltige Lieferketten, also vom Rohstoff bis zum Endprodukt im Geschäftsregal, einzusetzen.“ Mit diesen Worten unterstützte Justizministerin Alma Zadić am heutigen Welttag gegen Kinderarbeit die Forderungen der Initiative “Kinderarbeit stoppen” nach einem starken Lieferkettengesetz, das wirkungsvoll gegen Kinderarbeit vorgeht.
Gemeinsam gegen Kinderarbeit
Dann beteiligte sich die Ministerin an der Mitmach-Aktion “Codewort Kinderarbeit stoppen”, zu der die Initiative anlässlich des Welttags aufrief. Kindergruppen in ganz Österreich machten im Vorfeld des 12. Juni mit sogenannten Reverse Graffiti mit dem Schriftzug “Kinderarbeit stoppen” auf die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen Kinderarbeit aufmerksam.
„Reverse Graffiti“, das heißt umgekehrte Graffiti, entstehen, indem eine Schablone auf einer schmutzigen Fläche aufgelegt wird und diese stellenweise gereinigt wird, sodass das Motiv sichtbar wird. Die Justizministerin zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Kinder und schritt gemeinsam mit den Jungscharkindern aus Breitenbrunn zur Tat, um ein Reverse Graffito unweit des Justizministeriums anzubringen.
Hintergrund
Im Februar 2022 wurde von der Europäischen Kommission ein Entwurf für ein sektorübergreifendes europäisches Lieferkettengesetz vorgelegt. Dem waren nationale Gesetze in Frankreich (2017) und Deutschland (2021) vorausgegangen. Eine von der Europäischen Kommission beauftragte und im Jahr 2020 veröffentlichte Studie zur freiwilligen Wahrnehmung von Sorgfaltsmaßnahmen in Liefer- und Wertschöpfungsketten hatte deutlich gezeigt, dass bislang zu wenig geschehen ist, um Menschenrechte und Umwelt entlang globaler Liefer- und Wertschöpfungsketten ausreichend zu schützen. Nur ein Drittel der befragten Unternehmen hatte angegeben, sich um Menschenrechts- und Umweltschutz in ihren Zulieferketten zu kümmern. Der Europäische Rat einigte sich im Dezember 2022 auf eine sogenannte „Allgemeine Ausrichtung“ zum Richtlinienvorschlag der Kommission. Am 1. Juni 2023 beschloss das EU-Parlament mit großer Mehrheit seine Position zum Vorschlag, die in einigen wesentlichen Punkte deutlich nachschärft. In letzter Minute eingebrachte Abänderungsanträge, die die Richtlinie auf Druck der Wirtschaftsverbände deutlich verwässert hätten, fanden keine Mehrheiten. In informellen Trilog-Gesprächen suchen die Institutionen nun nach einem endgültigen Kompromiss, um die Richtlinie noch vor den EU-Wahlen im Frühjahr 2024 verabschieden zu können.
Weltweit sind rund 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen. Erstmals seit 20 Jahren steigt die Zahl der arbeitenden Kinder wieder an. Die Initiative „Kinderarbeit stoppen” – bestehend aus der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, weltumspannend arbeiten, Jugend Eine Welt, Butterfly Rebels und der Kindernothilfe Österreich – fordert ein europäisches Lieferkettengesetz, das wirkungsvoll gegen Kinderarbeit vorgeht.
Die Petition “Kinderarbeit stoppen: Lieferkettengesetzt jetzt” kann im Laufe des Gesetzgebungsprozesses unter www.kinderarbeitstoppen.at/gerechtigkeit-fordern unterstützt werden.
Informationen zur Mitmachaktion “Codewort Kinderarbeit stoppen” unter www.kinderarbeitstoppen.at/mach-mit