Kindernothilfe Österreich. Kindern Zukunft schenken.

Sauberes Trinkwasser: für Milliarden Menschen unzugänglich

2010 haben die Vereinten Nationen den Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen als Menschenrecht anerkannt. Dennoch bleibt einem Drittel der Weltbevölkerung dieses Grundrecht nach wie vor verwehrt. Und damit des Recht auf Gesundheit.
 
Die Zahlen sind schockierend: nach aktuellen Schätzungen haben rund 2,2 Milliarden Menschen nach wie vor keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. 4,2 Milliarden leben ohne grundlegende sanitäre Einrichtungen. Davon hat rund die Hälfte keine eigene, anständige Toilette und zwei Drittel keine Möglichkeit, die Hände zu waschen. Und das inmitten einer weltweiten Pandemie. In einer hochtechnisierten Welt ist dies eine schwer vorstellbare Realität - mit weitreichenden Folgen nicht nur für die Betroffenen.
 
Wasser ist Leben, Nachhaltigkeit und Empowerment

Jedes Lebenwesen und jedes Ökosystem auf unserem Planeten ist auf Wasser angewiesen. Auch unser gesamtes Wirtschafts- und landwirtschaftliches System, unsere gesamte Versorgungsstruktur ist von Wasserressourcen abhängig.
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Kinder in Uganda (Foto: Andreas Wagner)
In vielen benachteiligten Regionen gibt es keine gesicherte Trinkwasserversorgung. (© Kindernothilfe)
Kinder in Uganda (Foto: Andreas Wagner)
In vielen benachteiligten Regionen gibt es keine gesicherte Trinkwasserversorgung. (© Kindernothilfe)
Sichere Trinkwassersysteme und angemessene sanitäre Einrichtungen sind unerlässlich, um ein nachhaltiges Wachstum von Städten und Gemeinden zu gewährleisten. Ohne die Befriedigung dieser Grundbedürfnisse wird unsere Fähigkeit, Bildung, Gesundheitsfürsorge, Arbeitsplätze und Lebensgrundlagen zu schaffen, leiden.

Weltweit scheinen wir uns fast an die Tatsache gewöhnt zu haben, dass Frauen und Mädchen jeden Tag bis zu 200 Millionen Stunden damit verbringen, durchschnittlich sechs Kilometer zu laufen, um Wasser zu holen. Sie spielen damit eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung, dem Management und dem Schutz von Wasser. Doch genau diese Aufgabe bedeutet für viele von ihnen ein Hindernis für den Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung oder Arbeit. Dadurch werden ihre Zukunftsperspektiven und Entwicklungschancen stark eingeschränkt.
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Mädchen trägt Wasserkanister in Äthiopien (Foto: Kindernothilfepartner)
Wasserversorgung ist in vielen armen Ländern Frauensachen. (© KNH Partner)
Mädchen trägt Wasserkanister in Äthiopien (Foto: Kindernothilfepartner)
Wasserversorgung ist in vielen armen Ländern Frauensachen. (© KNH Partner)
Es gibt unzählige Beispiele, wo der Mangel an Wasser oder sanitärer Versorgung Auswirkungen auf Menschen auf der ganzen Welt hat. Aber das offensichtlichste und aktuellste ist die laufende COVID-19-Pandemie.
Milliarden von Menschen stehen dieser Pandemie ohne grundlegende Handwaschmöglichkeiten gegenüber. Gesundheitsdienstleister in einigen der am wenigsten entwickelten Länder haben kein fließendes Wasser zur Verfügung. Diese Tatsache ist in einer Zeit, die von Überfluss und Innovationen geprögt ist, nicht nachvollziehbar. Im Gegenteil, der globalen Ungleichheit kann und muss zum Handeln anspornen.
 
Wasser für nachhaltige Entwicklung

Das Erreichen und die Gewährleistung von "Wasser und sanitärer Versorgung für alle" (SDG 6) wäre ein Gewinn für alle Beteiligten. Wasser ist ein Menschenrecht und ein Wirtschaftsgut. Aber auch ein SDG-Beschleuniger, der den Fortschritt bei jedem anderen Nachhaltigen Entwicklungsziel erleichtert. Daher müssen sich die globalen Bemühungen an einem nachhaltigen und integrierten Wassermanagement ausrichten.
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Im Flüchtlingslager auf Lesbos (Foto: Kindernothilfepartner)
Wasser zum Händewaschen ist keine Selbstverständlichkeit. (© Kindernothilfe-Partner)
Im Flüchtlingslager auf Lesbos (Foto: Kindernothilfepartner)
Wasser zum Händewaschen ist keine Selbstverständlichkeit. (© Kindernothilfe-Partner)
Es bedarf greifbarer, konkreter Maßnahmen für Menschen auf der ganzen Welt. Dazu zählen die finanzielle Unterstützung von Aktivitäten im Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung und der verstärkte Aufbau von entsprechenden Kapazitäten. Dabei sind Länder in besonderen Situationen zu berücksichtigen und zu priorisieren, insbesondere LDCs, LLDCs und SIDS. Außerdem muss alles unternommen werden, um diejenigen zu unterstützen, die die Hauptlast des Wassermangels tragen: Frauen und Mädchen.

Nationale Regierungen allein können die 2030-Agenda nicht erreichen, und ein starkes Engagement aller Stakeholder ist für die Erreichung der SDGs unerlässlich. Daher ist es wichtig, Akteuren aus verschiedenen Sektoren - von der Zivilgesellschaft über die Wissenschaft bis hin zum Privatsektor - die Möglichkeit zu geben, sich in vollem Umfang zu beteiligen. Gerade junge Menschen und Grassroot-Organisationen können aufgrund ihrer Unmittelbarkeit, Flexibiltät und Agilität wertvolle Treiber in diesem Prozess sein, in dem es auch darum geht, neue Technologien und Ansätze zur Stärkung wasserbezogener Ziele und Aktivitäten einzuführen.
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Wasser ist nicht nur Flüssigkeit in einer Flasche … seine An- oder Abwesenheit bedeutet so viel mehr. Es geht um Würde. Es geht um Möglichkeiten. Es geht um unsere Gesundheit und unsere Fähigkeit zu überleben. Und es geht um Gleichheit.

-Volkan Bozkir

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Weltwassertag 2021: "Wertschätzung von Wasser"


1993 hat die UNESCO den 22. März zum Weltwassertag erklärt, um auf die Bedeutung von Wasser als zentrale Lebensgrundlage aufmerksam zu machen. Unsere eigene persönliche Wertschätzung diese überlebenswichtigen Ressource hat sich während der Covid-19-Pandemie drastisch gezeigt. Diejenigen von uns, die einen Wasserhahn haben, haben fleißig das Händewaschen mit Wasser und Seife verstärkt. Gleichzeitig haben 2,5 Milliarden damit zu kämpfen, überhaupt Zugang zur täglichen Grundmenge zu haben.
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Kinder in Indien (Foto: Jakob Studnar)
Ohne Wasser kein Leben (© Jakob Studnar)
Kinder in Indien (Foto: Jakob Studnar)
Ohne Wasser kein Leben (© Jakob Studnar)
* Aus der Rede Volkan Bozkir, Präsident der 75. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen, vom 18. März zur Umsetzung der wasserbezogenen Ziele und Vorgaben der 2030-Agenda.

Autor: Kindernothilfe
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